Bei einer ganz normalen Spielsituation der Alten Herren des TSV Berkenthin geht beim Training am 28. November 2018 ein Spieler plötzlich zu Boden. Axel Koop (Kuddel genannt) bekommt schwer Luft, krampft und röchelt.

Schnell kommen ihm seine Mitspieler zu Hilfe und gehen von einem möglichen Herzinfarkt aus. Thomas Egidi und Rolf   Assmann holen den Defibrillator aus dem Umkleidebereich des Sportzentrums. Markus Miljes und Bernd Herdting versorgen ihren Mitspieler mit warmen Decken und Jacken während Walter Heisel schon in der Gastwirtschaft des Sportzentrums über 112 einen Rettungswagen und einen Notarzt heranruft. Andre Steen führt eine Mund-zu-Mund-Beatmung durch und abwechselnd unterstützen Ulrich Bachem und Paolo  Fernandes mit einer Herzdruckmassage.

Schnell kommt dann der Defibrillator zum Einsatz. Das Gerät wird angestellt, die Pads aufgeklebt und mit einem ersten und zweiten „Schuss“ wird Kuddel wieder zurück ins Leben geholt. Die Herzdruckmassagen werden weitergeführt bis nach ganz kurzer Zeit die First Responder der Feuerwehr Berken­thin, ein Rettungswagen und der Notarzt eintreffen. Schnell werden Erstmaßnahmen getroffen, dann erfolgt ein Transport in die Lübecker Sana-Klinik, wo am späten Abend noch drei Stents gesetzt werden.

Der Vorfall ist nun einige Wochen her. Kuddel hat sich sehr schnell erholt, freut sich mit seiner Familie, seinen Mitspielern und Freunden über seinen „zweiten Geburtstag“ und dankt allen Beteiligten für die schnelle, mutige und umsichtige Hilfe, die ihm zuteilwurde. Der Notarzt machte deutlich, dass Axel Koop ohne den beherzten Einsatz des Defibrillators nicht überlebt hätte.

Der TSV Berkenthin nahm die Hilfestellung zum Anlass, die genannten Spieler, aber auch die gesamte Alte-Herren-Mannschaft während der diesjährigen Jahreshauptversammlung in besonderer Weise zu ehren.

Einen Dank richtete Axel Koop auch an die Gemeinde Berkenthin, die den Defibrillator beschafft hatte. Zum Hintergrund: Im Jahr 2015 hat das Amt Berkenthin Haushaltsmittel aus Verwaltungsleistungen an die Gemeinden durchgeleitet. Die elf Gemeinden des Amtes und der Schulverband an der Stecknitz bekamen jeweils 1.000 Euro zur Teilfinanzierung von Defibrillatoren. Mit weiteren gemeindlichen Haushaltsmitteln konnten die Geräte dann beschafft werden.

Einige Mitglieder unserer Vereine haben bereits eine Ausbildung am Defibrillator erhalten. André Papalia, Wehrführer der Gemeinde Berkenthin, hat nun angeboten, weitere Personengruppen auszubilden.

Text Frank Hase, Foto Fotolia.com (Lizenzrechte beim Amt Berkenthin)