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Staatssekretär Dr. Matthias Badenhop und MdL Christopher Vogt zu Gesprächen in der Amtsverwaltung in Berkenthin

Die Kita-Kosten der sind in den zurückliegenden Jahren explodiert und belasten sehr stark die kommunalen Haushalte. Aber auch die Eltern spüren deutlich den Kostendruck durch gestiegene Elternbeiträge. Diese und andere Themen standen im Fokus eines gemeinsamen Gesprächs, zu dem Staatssekretär Dr. Matthias Badenhop aus dem Sozialministerium gemeinsam mit dem örtlichen Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden der FDP-Landtagsfraktion Christopher Vogt in die Amtsverwaltung nach Berkenthin kamen. Dort empfingen sie Frank Herzog, Verbandsvorsteher des Kindergarten-Zweckverbandes Stecknitz, Kita-Experte Geert Schuppenhauer vom Amt Berkenthin sowie Amtsvorsteher Martin Voß (Fitzen), Vorsitzender des Kreisverbandes des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages.

Die Vertreter der örtlichen Ebene machten deutlich, dass die Gemeinden und Eltern spürbar und dauerhaft entlastet werden müssen. Martin Voß vom Gemeindetag wies darauf hin, dass die Gemeinden weiterhin unvermindert am Kita-Ausbau festhalten, allerdings eine schnellere und spürbare Entlastung benötigen, da die finanziellen Spielräume vieler Gemeinden dem Kostendruck nicht mehr standhalten können.

Staatssekretär Dr. Badenhop verwies auf die im Jamaika-Koalitionsvertrag vereinbarte Entlastung der Kommunen in Form einer Aufstockung der Betriebskostenanteile des Landes, die im Laufe der Legislaturperiode bis 2022 um 50 Mio. Euro erhöht werden. Bis 2022 wird die Landesregierung die Mittel für die Kita-Finanzierung gegenüber 2017 um insgesamt 481 Mio. Euro erhöhen, davon 135 Mio. Euro für die Entlastung der Kommunen.

Die vom Gemeindetag in einem landesweiten Arbeitskreis zusammengefassten Kita-Experten der Gemeinden und Ämter bezweifeln, dass die vorgenannten Summen ausreichen werden, um die ehrgeizigen Koalitionsziele zu erreichen. „Der Kita-Ausbau nimmt weiter an Fahrt auf, und zwar inzwischen nicht nur in Form neuer Plätze für Kinder unter 3 Jahren, sondern es werden als Folge des U3-Rechtsanspruches auch immer mehr Ganztagsplätze für die Kinder über 3 Jahre benötigt“, so Verbandsvorsteher Frank Herzog. Die Kommunalen Kosten steigen landesweit von Jahr zu Jahr im zweistelligen Prozentrahmen. „Dieser Entwicklung muss durch eine ausreichende Dynamisierung der Landesmittel Rechnung getragen werden. Die Zeiten der Deckelung müsse vorbei sein“, wie Geert Schuppenhauer, büroleitender Beamter des Amtes Berkenthin, ergänzte.

Im Anschluss an den Austausch in Berkenthin fuhren die Gesprächsteilnehmer zur Kindertagesstätte in die Gemeinde Kastorf. Dort ließen sie sich vom Verbandsvorsteher Frank Herzog und der Kita-Leiterin Heidrun Höpken den Weg von der Kindertagesbetreuung von der Spielgruppe zu einer modernen Bildungseinrichtung mit Qualitätsmanagement, Integrationsarbeit, Kooperation mit Schulen und Ämtern u. v. m. erläutern. Exemplarisch hob Frau Höpken das in allen vier Kindertageseinrichtungen des Kindergarten-Zweckverbandes Stecknitz praktizierte Vorschulprojekt „Schubidu“ („Schulkind bist du“) hervor, mit dem den Kindern ein besonders reibungsarmer Übergang von der Kita zur Schule ermöglicht werden soll. Mit diesem Kooperationsprojekt aller Verbandskindergärten nehmen wir am Wettbewerb „Deutscher Kita-Preis 2019“ in der Kategorie „Lokales Bündnis“ teil, berichtete die Pädagogin stolz.

Ein besonders gutes Beispiel für ehrenamtliches Engagement auf dem Lande ist auch das sog. „Kita-Mobil“ des Kindergarten-Zweckverbandes. Mit einem vom Verband geleasten Kleinbus werden Kinder aus Familien, die aus finanziellen Gründen nicht mobil sind und nur außerhalb ihres Wohnorts einen Kindergartenplatz bekommen können, morgens in die Einrichtung und nachmittags nach Hause gefahren, und dies etwa nicht von bezahlten Kräften, sondern von ehrenamtlich tätigen Freiwilligen, die sich gerne für die Kleinsten und deren Zukunftschancen einsetzen wollen. Auch wenn die momentan aktiven drei Fahrer diese Aufgabe sehr gerne wahrnehmen, würden sie sich sehr über Verstärkung freuen. Interessierte können sich gern an Geert Schuppenhauer im Amt Berkenthin unter Tel. 04544 / 8001-23 oder per Mail an schuppenhauer@amt-berkenthin.de wenden.

Abschließend zeigten sich Staatssekretär Badenhop und MdL Vogt beeindruckt von der großen auf gemeinschaftlichem Handeln aller Akteure vor Ort basierenden Leistung für ein modernes, in die Zukunft gerichtetes Angebot an Kindertagesbetreuung in der Stecknitz-Region und sicherten zu, sich im Rahmen der Kita-Reform für eine Beibehaltung der örtlich gewachsenen und bewährten Strukturen einzusetzen.

Frank Hase, Foto Joachim Strunk (Lübecker Nachrichten)
von links nach rechts: Christopher Vogt, Heidrun Höpken, Martin Voß, Frank Herzog, Geert Schuppenhauer und Matthias Badenhop

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